Sommer 2021 - Julian feiert heute seinen 16. Geburtstag. Seine Freundin Maja und ihre Freundin Leah haben eine Party auf Zoom für ihn organisiert. Die Jugendlichen feiern so ausgelassen, wie das unter den Umständen möglich ist. Nur Julians bester Freund Ben ist nicht richtig bei der Sache, nicht mal bei dem Karaoke-Wettbewerb, obwohl er den selbst vorgeschlagen hatte, da er von allen Partygästen am besten singen kann.
Julian merkt bald, dass mit Ben etwas nicht stimmt. Nach einer Weile rückt der damit heraus, was ihn bedrückt: In einem Onlinespiel hatte er vor Kurzem ein paar Leute kennengelernt, die zunächst ganz nett zu sein schienen. Er hat sich mit ihnen angefreundet und verschiedene Aufgaben in dem Spiel gemeinsam mit ihnen gelöst. Erst in den letzten Tagen wurde ihm bewusst, dass hinter den germanischen Avataren echte Neonazis stehen, die dieses Spiel missbrauchen, um ihre verbrecherische Ideologie zu verbreiten und um Nachwuchs für ihre kriminellen Aktivitäten zu werben. Bald stellen sie ihm auch Aufgaben, die Ben in der realen Welt ausführen soll. Und inzwischen ist Ben auch bewusst, wie leichtsinnig er zunächst gewesen ist, als er seinen vermeintlich neuen Freunden jede Menge Informationen über sich gegeben hat.
Heute soll Ben bei Jona, einem Jungen aus seiner Schule, eine Scheibe einwerfen. Jona ist offen schwul und war schon mehrfach das Ziel ihrer Angriffe. Aber bisher waren es nur Beleidigungen im Netz, die Ben im Auftrag der Neonazis posten musste. Ben ist völlig verzweifelt - er will auf keinen Fall tun, was die Verbrecher von ihm verlangen, aber zugleich hat er panische Angst vor dem Moment, in dem die merken, dass er ihren Anweisungen nicht folgt. Sie kennen seine Adresse, und sie wissen von seinen jüngeren Geschwistern…
Julians Geburtstagsparty wird erstmal unterbrochen. Die Jugendlichen beschließen, die Fährte der Neonazis aufzunehmen. Ein Teil der Gruppe geht mit Ben zu dem virtuellen Treffpunkt in dem Onlinespiel, an dem die Horde sich verabredet hat. Julian und Maja suchen gleichzeitig nach Jona, um ihn zu beruhigen und ihn zu informieren, woher die vielen Drohungen und Beleidigungen in den letzten Tagen stammten. Und dann stoßen sie auf einen Post von Jona auf Instagram, der sie ahnen lässt, dass er in akuter Gefahr schwebt…
So wird aus ein paar ganz normalen Teenagern mit ihren ganz normalen Träumen und Sorgen in einer nicht ganz so normalen Zeit eine Gruppe Jugendlicher, die sich gemeinsam am eigenen Schopf packen und aus der Lethargie der Coronazeit befreien, indem sie sich für ihren Freund einsetzen und ihm helfen, die Neonazis loszuwerden.
‚Die Surfguards - Nur das eine Leben‘ wurde hybrid produziert. Das Publikum im Theater erlebt die Vorstellungen ebenso live wie die Zuschauer:innen, die per Stream dabei sind.
Die Deutsche Telekom AG, seit vielen Jahren der Hauptsponsor des JTB, hat die Produktion von ‚Die Surfguards‘ im Rahmen seines Engagements für die Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen unterstützt.
Die ASSITEJ fördert im Rahmen des Programms 'Neustart Kultur' der Bundesregierung das Labor für junges digitales Theater des JTB, in dessen Rahmen auch 'Die Surguards' entstanden sind. Das Land NRW hat uns darüber hinaus mit Mitteln seines Investitionsfonds Kulturelle Infrastruktur die Anschaffung digitaler Videotechnik ermöglicht.
Für Schulen (Jgst. 7 - 10) haben wir zu dem Stück ein Heft mit Unterrichtsmaterial erstellt, das den Einsatz des Stückes auch im Kontext der medienpädagogischen Prävention erleichtern soll. Das Materialheft kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Auf Anforderung schicken wir Ihnen gern auch ein gedrucktes Exemplar zu.